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Das solltest Du vor Deiner ersten Kunsthandwerkerausstellung wissen

Du hast Dich dafür entschieden, Deine handgefertigten Produkte auf einem Kunsthandwerkermarkt auszustellen, um sie zu verkaufen? HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Das ist eine großartige Entscheidung.

Doch es gibt einige Dinge, die ich Dir mitgeben möchte, bevor Du das erste Mal an einem Kunsthandwerkermarkt teilnimmst.

Ich habe inzwischen auf über 100 Kunsthandwerkermärkten teilgenommen und meine handgefertigten Produkte ausgestellt. Dabei durfte ich viel über mich selbst, die Planung und Organisation meiner Teilnahme an einer Ausstellung und über den Verkauf meiner Produkte lernen.

Daher möchte ich, dass Du Dir über einige Punkte Gedanken machst, wenn Du an einem Kunsthandwerkermarkt teilnehmen möchtest, um Dir die Vorbereitung und Durchführung zu erleichtern.

Das solltest Du vor Deiner ersten Teilnahme an einem Kunsthandwerkermarkt wissen:

Beginne frühzeitig (JETZT) mit der Vorbereitung Deiner Produkte

Zur Vorbereitung für die Ausstellung auf einem Kunsthandwerkermarkt gehört nicht nur die Herstellung Deiner handgefertigten Produkte dazu, sondern noch viel mehr. Da die Vorbereitung schnell unterschätzt wird, ist es wichtig rechtzeitig damit zu beginnen, Deine Produkte für den Verkauf vorzubereiten.

Du solltest für einen Kunsthandwerkermarkt einen gewissen Vorrat an fertigen Produkten haben, die du ausstellen kannst. Dabei kann nicht pauschal gesagt werden, wie viel genug ist. Du weißt vorher nie, wie viel Du verkaufen wirst und welche Deiner Produkte besser ankommen als andere. Daher solltest Du Deine Produkte in den verschiedenen Varianten, Größen und Farben, die Du anbieten möchtest, fertigstellen.

Es ist besser, zu viele Produkte vorrätig zu haben, als zu wenig. Es müssen nicht alle Deine Produkte auf deinen Stand passen. Es ist sinnvoll, auch im Hintergrund fertige Produkte zum Nachlegen oder Varianten zum Zeigen da zu haben.

Anfragen für Auftragsarbeiten kannst Du trotzdem jederzeit entgegennehmen. Doch das, was Du auf der ersten Ausstellung nicht verkauft hast, brauchst Du für die nächste nicht mehr anzufertigen und Dir so Stück für Stück einen Vorrat Deiner handgefertigten Produkte aufbauen.

Zu der Vorbereitung gehört jedoch nicht nur, die Produkte herzustellen. Du solltest Dir auch Gedanken darüber machen, wie viel Deine Produkte kosten, wie Du sie lagerst und zu dem Kunsthandwerkermarkt transportierst und wie Du sie bei erfolgreichem Verkauf dem Kunden mit auf den Weg gibst.

Du siehst also, es lohnt sich, frühzeitig mit der Vorbereitung zu beginnen. Es gibt immer genug zu tun. Aber vergiss dabei nicht, die Freude bei der Herstellung Deiner Produkte und an Deinem Kunsthandwerk. Es sollte kein zu großer Druck entstehen.

Es ist normal, vor einer Ausstellung aufgeregt zu sein.

Jeder Aussteller hat hart für diesen Tag gearbeitet und jeder hofft auf einen großartigen Markt. Dabei ist es egal, ob es die erste oder die hundertste Ausstellung ist.

Auch Ich bin heute noch, nach Jahrelanger Erfahrung vor jeder Teilnahme an einem Kunsthandwerkermarkt etwas aufgeregt. Denn es läuft immer anders, als man denkt oder es plant. Darauf kannst Du Dich verlassen. Also stelle Dich schon mal darauf ein, das Du lernen musst, mit etwas Aufregung und Nervosität vor der Ausstellung klarzukommen. Doch natürlich wird es mit der Zeit besser und Du gewöhnst Dich daran.

Bis der erste Verkauf gemacht wurde, macht sich jeder Sorgen, ob sich dieser Markt lohnen wird und ob man überhaupt etwas verkaufen wird. Gedanken, wie >was ist, wenn ich gar nichts verkaufe? Oder die anderen verkaufen viel mehr als ich< sind ganz normal. Da bist Du nicht die Einzige.

Es ist einfach gesagt, ich weiß. Aber, mach Dir nicht so viele Gedanken darüber, sieh dem was auf Dich zukommt entspannt entgegen.

Der Standaufbau dauert länger als geplant

Egal, wie gut Du vorbereitet bist und wie gut durchdacht Dein Standkonzept ist. Am Morgen des Marktes dauert der Aufbau deines Marktstandes immer länger, als Du es vorher geplant hast.

Der Stand selbst ist schnell aufgebaut, aber es dauert länger, bis alles so ist, dass es Dir gefällt.

Bis Deine Produkte auf dem Stand so drapiert sind, dass Du zufrieden bist, Dir die Gestaltung gefällt und Du Deine persönlichen Sachen hinter dem Stand so organisiert hast, dass Du bereit für den ersten Verkauf bist. Dabei rückt die Öffnungszeit der Veranstaltung meistens schneller näher, als Dir lieb ist.

Doch keine Panik. Auch damit wirst Du lernen mit der Zeit gelassener umzugehen und herausfinden, wie viel Zeit Du für die Vorbereitung vor Marktbeginn einplanen musst.

Zwei Stunden können sich sehr lange anhören. Doch beim Aufbau des Standes gehen sie schneller um, als Du denkst. Das fängt meistens schon bei der Anfahrt, der Parkplatzsuche und dem Ausladen des Autos an. Bis man wirklich damit beginnen kann, seinen Stand aufzubauen, ist die Hälfte der Zeit schon vorbei.

Mir ging es oft so, dass die Veranstaltung schon begonnen hat, ich aber noch nicht mit allem fertig war, um mich optimal vorbereitet zu fühlen. Das wichtigste ist, das bis zu Marktbeginn die Präsentation Deines Standes fertig ist.

Trotzdem ist es besser, sich mehr Zeit für den Aufbau einzuplanen. Mit der Zeit wirst Du herausfinden, wie viel Zeit Du brauchst und wie Du am besten vorgehst.

Optimal ist es natürlich, wenn Du bis zu Veranstaltungsbeginn auch schon hinter Deinem Stand alles für den Verkauf vorbereitet und Deine persönlichen Sachen geordnet hast. Dann kannst Du die letzten Minuten vor Beginn noch nutzen, um Dich zu entspannen und auf die ersten Besucher vorzubereiten.



Du musst verkaufen

Du musst verkaufen.

Einen Marktstand aufzubauen und dahinter zu sitzen, reicht nicht aus. Deine Produkte verkaufen sich nicht von selbst.

Etwas verkaufen zu müssen ist vielen unangenehm. Doch deswegen bist Du hauptsächlich da. Um Deine handgefertigten Produkte zu verkaufen.

Trotzdem muss das Verkaufen nicht im Vordergrund stehen und Du musst Deine Produkte den Kunden auch nicht aufdrängen.

Du solltest zu Deinen Produkten und zu Deinen Preisen stehen und die Handarbeit hinter jedem Produkt in den Vordergrund stellen. Wenn Du Deine Produkte selbstbewusst vertreten und die Vorteile Deines Produktes darstellen kannst, kannst Du auch überzeugt verkaufen.

Mach Dir selbst klar, welche Vorteile Dein Produkt hat und was das Besondere daran ist. Wenn Du ein paar Verkaufsargumente parat hast, kannst Du auch auf Einwände Deiner Besucher leichter eingehen.

Die Präsentation der Produkte sollte genauso überlegt sein, wie die Produkte selbst

Bei meinen ersten Teilnahmen an kleinen Märkten habe ich mir noch nicht viele Gedanken dazu gemacht, wie ich meine Produkte präsentiere. Ich hatte irgendeine schöne Tischdecke und die Schmuckstücke lagen flach darauf verteilt. Doch um die Aufmerksamkeit der Besucher zu bekommen, ist es wichtig auch die Präsentation Deiner handgefertigten Produkte gut zu planen.

Dazu gehören verschiedene Ebenen der Präsentation, Präsentationsdisplays und Ständer, aber auch die richtige Beleuchtung.

Schilder nicht vergessen

Ein wichtiges Detail für erfolgreiche Verkäufe sind Schilder. Viele Besucher machen sich nicht die Mühe nachzufragen, wenn etwas nicht sofort ersichtlich ist.

Es ist einfach, seine handgefertigten Produkte auszustellen und zu präsentieren. Doch damit auch Verkäufe zustande kommen können und die Besucher wissen, was Du anbietest, sind Schilder wichtig. Damit sind nicht nur Preisschilder gemeint.

Die Preise Deiner Produkte sichtbar zu machen ist für den Besucher und für Dich selbst wichtig. Denn nur, wenn Du die Preise Deiner Produkte ausschreibst, weiß der Besucher, worauf er sich bei einem Kauf einlässt, und kann sich schneller entscheiden. Außerdem ist die Hürde geringer, erst nach einem Preis fragen zu müssen. Für Dich sind Preisschilder praktisch, da auch Du die Preise ablesen kannst und nicht alles im Kopf haben musst. Das ist bei so individuellen und verschiedenen Produkten wie Handarbeit gar nicht so einfach.

Doch neben Preisschildern solltest Du auch ein Schild an Deinem Stand haben, dass Dein Angebot darstellt. So können Besucher auch von weitem sehen, was es bei Dir gibt.

Zuletzt sind neben Schildern auch Visitenkarten mit den wichtigsten Kontaktdaten wichtig, damit Interessenten und Kunden wissen, wie sie Dich erreichen und wiederfinden können.

Dein Standplatz auf dem Markt ist nicht wichtig

Oft war ich enttäuscht von dem Standplatz, den ich auf einem Markt zugewiesen bekommen habe. Ich dachte, dass es viel bessere Standplätze gibt und die anderen Aussteller dadurch mehr verkaufen können.

Natürlich kann auch der Standplatz entscheidend sein, wie viele Besucher zu Dir finden und wie viel Du verkaufen kannst. Doch das kannst Du meistens nicht beeinflussen. Daher solltest Du Dich auch nicht darüber ärgern, sondern Deinen Fokus auf andere Dinge lenken, die zu mehr Verkäufen führen können. So zum Beispiel die Außenwirkung und Gestaltung Deines Standes.

Deine Position auf Markt kannst du nicht beeinflussen, es gibt gute und schlechtere Plätze, aber letztendlich ist deine Präsentation der Produkte ausschlaggebend

Erwarte das Unerwartete

An dem Tag der Veranstaltung kann das beste Wetter sein, Du hast den optimalen Platz und es wurde viel Werbung gemacht, trotzdem bedeutet das nicht, dass Du erfolgreich Deine Produkte verkaufst.

Jede Veranstaltung ist anders und die Besucher haben andere Interessen. Produkte, die sich an einem Tag gut verkaufen, müssen sich woanders nicht gut verkaufen.

Man kann vorher nie wissen, wie der Markt wird. Auch wenn alle Bedingungen perfekt scheinen. Daher solltest Du immer offen sein für das, was an diesem Tag auf Dich zukommt und keine zu großen Erwartungen haben.

Vertraue auf Deinen Erfolg und erwarte immer das Unerwartete.

Produkte tauschen

Nicht nur die Besucher einer Veranstaltung, sondern besonders die anderen Aussteller sind die Zielgruppe auf Kunsthandwerkermärkten. Denn alle Aussteller interessieren sich für handgefertigte Produkte und haben daher auch ein Interesse an anderen handgefertigten Produkten außer ihren eigenen. Daher solltest Du Dir nicht Produkte bei anderen Ausstellern kaufen, sondern lieber einen Handel vorschlagen. Aussteller können ihre handgefertigten Produkte untereinander tauschen. So hat jeder etwas davon. Probiere es doch einfach mal aus, wenn Dir ein anderes handgefertigtes Produkt gefällt. Mehr als ein Nein kannst Du nicht bekommen. Dann kannst Du immer noch entscheiden, ob Du es Dir kaufen möchtest oder nicht.

Du kommst in eine enge Gemeinschaft

In einer Handwerkergemeinschaft kennen sich die Aussteller untereinander und kommen jedes Jahr wieder zu der Veranstaltung. Am Anfang kommt es einem komisch vor, dass sich jeder kennt, aber auch du wächst mit der Zeit in diese Gemeinschaft rein. Nimm dir Zeit, selber über die Veranstaltung zu gehen, stelle dich den anderen Ausstellern vor und tausche Erfahrungen aus.

Du musst nicht zu jeder Ausstellung ja sagen

Jede Veranstaltung wird Dir als eine Gelegenheit zum Geld verdienen vorkommen, aber es ist wichtiger, die richtigen Ausstellungen zu wählen, statt bei allen mitzumachen. Daher solltest Du Dir gut überlegen, wo Du dabei sein möchtest und wie viele Veranstaltungen Du schaffst, mitzumachen. Überfordere Dich nicht damit, sondern sieh jeden Markt als eine kleine Herausforderung und großartige Erfahrung.

Du musst damit rechnen, dass Du nichts verkaufst

Ja. Diese Aussage meine ich ernst. Es kann passieren, dass Du auf einem Markt nichts verkaufst. Gar nichts. Das ist frustrierend, erstrecht, wenn man Standgebühren zahlen muss und neben dem ganzen Aufwand auch noch Verlust gemacht hat.

Trotzdem solltest Du deine Teilnahme an der Ausstellung nicht als vergeudete Zeit sehen. Denn Du hast Dich gezeigt und Deine Produkte ausgestellt. Es haben sich bestimmt einige Besucher Deine Produkte angesehen, waren vielleicht sogar interessiert oder haben eine Visitenkarte mitgenommen.

In jedem Fall bist Du sichtbar geworden und wurdest von einigen Menschen gesehen. Das hilft Dir dabei, bei der nächsten Veranstaltung eventuell wiedererkannt zu werden oder von anderen Veranstaltern gesehen und eingeladen zu werden.

Vielleicht konntest Du sogar einige neue nette Menschen und andere Aussteller kennenlernen, Kontakte knüpfen und hast Dir trotzdem einen netten Tag gemacht.

Sieh immer das Positive an dem Tag.

Du hast jetzt erfahren, was alles wichtig ist, wenn Du Deine handgefertigten Produkte auf einem Kunsthandwerkermarkt verkaufen möchtest. Um Dich optimal auf Deine Teilnahme an einem Kunsthandwerkermarkt vorzubereiten, gibt es also sehr viel zu beachten. Damit Du den Überblick behalten kannst und Dich optimal vorbereiten kannst, habe ich Dir in einem E-Book alles aufgeschrieben, was für die Teilnahme an einem Kunsthandwerkermarkt wichtig ist.



Ich hoffe dieser kleine Einblick in die Vorbereitungen und die Durchführungen einer Teilnahme an einem Kunsthandwerkermarkt war hilfreich für Dich. Verrate mir gerne in den Kommentaren, welchen Punkt Du vor Deiner ersten Teilnahme an einem Kunsthandwerkermarkt noch nicht wusstest und ob Du Dich durch meine Tipps etwas besser vorbereitet fühlst.

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Vorbereitung und natürlich auch bei der Teilnahme an Deinem nächsten Kunsthandwerkermarkt.

Liebe Grüße

Maren Kiss

1 Kommentar
  1. Petra Köhler sagte:

    Hallo, ich bin Hobbybastlerin und überlege mir, eventuell an einem Markt teilzunehmen. Benötigt man zwingend von Anfang an eine Gewerbeanmeldung für eine Marktteilnahme, oder kann man erst auch mal ohne testen, ob es einem gefällt.
    LG Petra Köhler

    Antworten

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